Haus in der Spießergasse, Berlin

Jahr
Typ
Bauherr
BGF
Pläne

Modernes Wohnen in alter Substanz. Umbau eines Bungalows aus den 1960er Jahren zu einem modernen Einfamilienhaus

Aufgabe war es, einen Bungalow aus den 60er Jahren für eine fünfköpfige Familie umzubauen, zu erweitern und zu modernisieren. Ausdrücklicher Wunsch der Familie war es von Anfang an die Bausubstanz des bestehenden Hauses weitestgehend zu erhalten und zu nutzen und dabei - ressourcenschonend - einen modernen, offenen Grundriss mit ausreichend Platz für die Bewohner zu schaffen. Ausgangspunkt war ein eingeschossiges und teilunterkellertes Haus mit einem kleinteiligen Grundriss, der nicht genügend Fläche für alle Familienmitglieder bot. Zudem galt es das Haus, das bis dato mit einer mit einer Öl-Zentralheizung beheizt wurde und über keine nennenswerte Wärmedämmung verfügte, energietechnisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Die deutliche Erweiterung und Öffnung des Wohnraumes gelang durch den Rückbau des alten, doppelt geneigten Pultdaches und der Grundrissveränderung im Erdgeschoss sowie einer teilweisen Aufstockung des Hauses mit einer leichten Baukonstruktion in Holzrahmenbauweise. So eröffnet sich nun die Erdgeschossebene im zweigeschossigen Eingangsbereich mit der Treppe ins neugeschaffene Obergeschoss und unten über die Garderobe in den großen Wohnraum mit Küche. Daneben befindet sich auf dieser Ebene noch das Badezimmer, die Ankleide und das Schlafzimmer der Eltern. Das Obergeschoss beherbergt drei Kinderzimmer und ein weiteres Badezimmer. Im Keller ist Platz für einen Hauswirtschaftsraum, eine kleine Werkstatt, Abstellräume und den Haustechnikraum mit der neu installierten Holzpelletheizung sowie dem Batteriespeicher für die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Dachkonstruktion über dem Wohnraum wurde als sichtbare Balkendecke mit darüber liegender Wärmedämmung und Gründach erstellt. Die sichtbaren Deckenbalken lagern einerseits auf dem bestehenden Mauerwerk des alten Bestandshauses auf, andererseits auf einem neuen, längs durch das ganze Haus verlaufenden Stahlträger, der gleichzeitig als Auflager für das neue Dachgeschoss dient. Sowohl der Stahlträger als auch die Holzbalken wurden in einem Grünton lackiert und optisch in Kontrast zum ansonsten weiß gehaltenen Innenraum gesetzt.

Einbaumöbel verbinden die einzelnen Räume im Erdgeschoss und schaffen einen fließenden Übergang zwischen Eingang und Wohnraum. Die Verkleidung der Treppe mit weißlackierten Holzpaneelen setzt sich über die Tür zum Keller, die Wandverkleidung der Nebenräume, die Garderobe und ein Regal bis in das Wohnzimmer fort. Die Einbauküche nimmt diese Gliederung unter Einbeziehung der großen Kücheninsel und der Wandschränke auf. Blickfang und Ausblick zugleich bietet hier das große Sitznischen-Fenster: es erhellt den Raum, öffnet den Blick in den Vorgarten auf Ankommende und Vorbeigehende und bietet Platz für gemeinschaftliches Kochen. Der große längsgerichtete Wohnraum öffnet sich zum Garten über eine Falt-Schiebefassade, die sich über die gesamte Breite des Raumes erstreckt und im Sommer komplett geöffnet werden kann. Die überdachte Terrasse und den Garten werden so mit dem Wohnbereich verbunden.