Der Entwurf eines "Sternenhauses" in der wunderbaren Landschaft Northumberlands ist eine faszinierende Herausforderung. Die Aufgabe: die Wissenschaft des Universums für das gemeine Volk erlebbar zu machen.
Die Naturwissenschaften und inbesondere die Astronomie sind für die Menschheit seit jeher faszinierend, aber auch - überirdisch - unbegreiflich. Von gewöhnlichen Menschen wurde und wird die Sternenkunde häufig mit romantischen Vorstellungen verknüpft. Fasziniert von den unbekannten Geheimnissen des Universums widmen sich Gelehrte seit Jahrhunderten den astronomischen Phänomenen. Doch auf dem Weg zu den neuen Erkenntnissen erleben sie zwangsläufig auch die oftmals eintönige Routine des wissenschaftlichen Arbeitsalltags. Unser Ziel war es, die Idee von den mystischen Dingen, die in der Vorstellung des Laien in einem Observatorium vor sich gehen, Ausdruck zu verleihen.
Die Notwendigkeit eines Hindernis-freien Horizonts und der Wunsch, das Gebäude in Mitten der Bäume des dunklen Waldes zu platzieren, führte zu einem 15 Meter hohen Gebäude mit zwei Kuppeln. Im Erdgeschoss findet sich ein beheizbarer, für Rollstuhlfahrer zugänglicher, Raum mit sechs Arbeitsplätzen - zwei davon mit Computern ausgestattet. Von hier aus haben die Besucher Zugang zur Beobachtungsplattform im oberen Teil des Gebäudes.
Die Treppen und die Plattform werden von einer inistu Betonkonstruktion mit Holztextur getragen. Holzlamellen aus Fichtenholz umschließen die abgeschlossenen Räume der Wissenschaftler: einen beheizten Raum, einen Stauraum, die Toiletten und den Technikraum, sowie Platz für einen Generator und Batterietank.
Ein Unterstand für Amateurastronomen und Spaziergänger ist ebenfalls von der hölzernen Verkleidung umschlossen. Er öffnet sich zur unteren Beobachtungsplattform. Als Material für den Gebäudesockel und den Boden der Plattform sieht unser Entwurf Tuffstein vor.
Marc Hensel