Dornröschen in Bindow, veröffentlicht im BauNetz
Das schmale Wochenendhaus in Bindow, knapp 30 Kilometer südöstlich von Berlin stammt ursprünglich aus den 1920ern, war allerdings in den letzten 100 Jahren mehrfach um- und ausgebaut und lange vernachlässigt worden. Demzufolge fanden es die neuen Besitzer in einem schlechten Zustand vor und entwickelten gemeinsam mit dem Berliner Architekturbüro CAMA A einen Plan, wie man die vergangene Schönheit wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf" erwecken könne, so Architekt Marc Hensel.
Das schmale Wochenendhaus in Bindow, knapp 30 Kilometer südöstlich von Berlin stammt ursprünglich aus den 1920ern, war allerdings in den letzten 100 Jahren mehrfach um- und ausgebaut und lange vernachlässigt worden. Demzufolge fanden es die neuen Besitzer in einem schlechten Zustand vor und entwickelten gemeinsam mit dem Berliner Architekturbüro CAMA A einen Plan, wie man die vergangene Schönheit wieder aus ihrem „Dornröschenschlaf" erwecken könne, so Architekt Marc Hensel.
Zunächst wurde der ursprüngliche Zustand des Hauses wiederhergestellt. Die Eingangstreppe mit gemauertem Windfang, ein zweigeschossiger Anbau aus den 1940er-Jahren und der seeseitige Wintergarten wurden abgerissen, damit das Gebäude wieder in seinen ursprünglichen Proportionen zu Tage tritt. Das verbliebene Volumen erhielt einen weißen Anstrich, neue Fenster mit grünen Profilen und zwei gemauerte Treppen an beiden Stirnseiten.
Da die Wohnfläche für die vierköpfige Familie nicht ausreichte, ergänzten CAMA A einen holzverschalten, schmalen Anbau mit sechs Metern Höhe. Zur Seeseite wurde ein Schlafzimmer untergebracht, zur Straßenseite zwei kleinere Schlafzimmer übereinandergestapelt. Anders als der abgerissene Anbau schafft dieser neue Teil eine räumliche Distanz sowie im Fassadenmaterial einen Kontrast zum Wohnhaus aus den 1920ern. Gleichzeitig verträgt sich die Holzfassade mühelos mit den hohen Kiefern der umliegenden Landschaft am Ziestsee.
Zur Straße nach Norden gibt sich das Haus geschlossen und schlicht. Nach Süden zum See öffnet es sich sowohl im Altbau mit einer breiten Terrassentür als auch im Neubau mit dem sechs Meter hohen Schlafzimmer und einem Fenster, das fast über die gesamte Raumhöhe reicht. Ein eiserner Wasserspeier inszeniert das Regenwasser vor dem Fenster als Wasserfall. An die Brandwand des Nachbarn wurde noch eine Sauna mit Außendusche gesetzt, die sich mit Fassaden aus hellem, unbehandeltem Holz um eine hohe Kiefer wickelt. (fh)
Fotos: David Hiepler